Lingener Tagespost vom 18.09.2018
 
Emsbüren. "Bitte die Objekte nur mit dem Auge berühren“, diese ungewöhnliche Gebrauchsanweisung einer Ausstellung zeichnet eine Installation im Rathaus Emsbüren aus, die der jungen Emsbürener Studentin der Hochschule Hannover im Fachbereich Gestaltung Julia Elpel die Gelegenheit gibt, Teile einer Semesterarbeit im heimatlichen Umfeld zu zeigen.
 
Erfreut über die Öffnung des Rathauses für künstlerische Projekte zeigte sich der stellvertretende Bürgermeister Emsbürens Reinhard Piepel und wünschte der ungewöhnlichen Ausstellung bestehend aus 13 Fotografien und einer Installation einen guten Verlauf und drückte den Stolz der Gemeindevertreter auf das künstlerische Wirken von Gemeindemitgliedern aus.
 
Alltagsgegenstände
Edith Uhlenberg vom Kulturkreis Emsbüren als Veranstalter schloss sich den anerkennenden Worten an und wies auf den ungewöhnlichen Namen der Ausstellung „Kristallu“ hin: „Dahinter verbergen sich die Worte Kristall und Aluminium und meinen Alltagsgegenstände aus dem Material in der Verwendung im Haushalt.“ 
 
Kristallstrukturen
Abgelichtet in den Schwarz-Weiß Fotos zeigen sich Kristallstrukturen und grafische Besonderheiten, die über die alltägliche Wahrnehmungen hinausgehen, auf dem Tisch ist die Installation von Aluminiumgegenstände in überraschenden Konstellationen zu sehen. Da breiten sich Siebe aus, stecken Gabeln in einer Reibe, türmen sich Eisschälchen auf, lehnen sich Gabeln am Durchschlag. Alles ist unterlegt mit Alufolie.
 
Neue Zusammenhänge
Ansgar Silies, Dozent an der Hochschule Hannover und ebenfalls Emsbürener, erläutert die Ausdrucksqualität der Arbeiten und weist auf das Semesterprojekt hin, das den Studierenden einen Einblick in künstlerisches Arbeiten geben soll. „Chaos und Ordnung“ hieß das Thema und stellte Materialien in neue Zusammenhänge auch mit dem Ziel, neue Blickpunkte und Perspektiven zu entwickeln und neues Zusammenspiel erkennbar zu machen. Das Unmögliche möglich zu machen und Wahrnehmung zu schulen sei das erklärte Ziel des Studiums erläuterte er, und darüber hinaus fachspezifische Begrenzung zu vermeiden.
 
Besteckteile
Da macht der Hinweis des Kulturkreises Emsbüren Sinn die „Objekte nur mit den Augen zu berühren“, denn eine ordnungsliebende Hausfrau fühlt sich berufen, die Besteckteile und Haushaltsgeräte wieder ordnungsgemäß in Schränke und Besteckschubladen zu verstauen.
 
Für die musikalische Rahmung sorgte Bernd Gortheil mit seiner Klarinette.